Optimierungs­­potenzial im Konzern­abschluss­prozess

Integration, Standardisierung und Automatisierung als Erfolgsfaktoren
Accounting & Controlling (FP&A)
Group Reporting & Consolidation
Veröffentlicht am
28.10.2024
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In diesem Artikel

Der Konzernabschlussprozess ist ein zentraler Bestandteil der Finanzberichterstattung und stellt sicher, dass konsolidierte und transparente Informationen für interne und externe Stakeholder bereitgestellt werden. In großen Unternehmen, die aus zahlreichen Tochtergesellschaften und Geschäftsbereichen bestehen, ist dieser Prozess oft komplex, fehleranfällig und zeitintensiv. Durch die effiziente Integration der lokalen Abschlussprozesse, die Standardisierung der Berichtsanforderungen und den Einsatz moderner Automatisierungstechnologien können erhebliche Optimierungspotenziale gehoben werden. Dieser Artikel untersucht, wie Unternehmen ihre Konzernabschlüsse effizienter gestalten können und welche Vorteile die Kombination aus Integration, Standardisierung und Automatisierung bietet.

Integration der lokalen Abschlussprozesse: Effizienz durch Datenflussoptimierung

Eine der größten Herausforderungen im Konzernabschlussprozess ist die Integration der lokalen Abschlussprozesse. Jede Tochtergesellschaft führt ihre eigenen Abschlüsse nach den jeweiligen lokalen Vorschriften durch, was zu unterschiedlichen Datenstrukturen, Berichtspflichten und Zeitplänen führen kann. Ein häufiges Problem hierbei ist die manuelle Aufbereitung der lokalen Daten für die Konsolidierung, was zeitaufwändig ist und zu Fehlern führen kann.

Die Lösung liegt in einer engeren Integration der lokalen Abschlüsse in den Konzernabschlussprozess. Durch die Implementierung von Datenübermittlungssystemen und standardisierten Templates können die lokalen Einheiten ihre Abschlussdaten direkt in das zentrale Konsolidierungssystem übermitteln. Diese Datenübermittlung muss so gestaltet sein, dass sie den spezifischen Anforderungen der Konzernberichterstattung gerecht wird. Ein solcher automatisierter Datenfluss reduziert die Notwendigkeit manueller Eingriffe, verbessert die Datenqualität und verkürzt die Abschlusszeit.

Wichtige Maßnahmen zur Optimierung der Integration:

  • Datenstandardisierung: Harmonisierung der lokalen Kontenpläne mit dem zentralen Konzernkontenplan.
  • Automatisierte Datenübertragung: Implementierung von Schnittstellen zwischen lokalen ERP-Systemen und der zentralen Konsolidierungsplattform.
  • Echtzeit-Datenzugang: Ermöglichung des Zugriffs auf lokale Abschlussdaten in Echtzeit für den Konzern, um Konsolidierungen schneller und präziser durchzuführen.

Standardisierung der Konzernvorgaben: Einheitliche Richtlinien für alle Beteiligten

Eine weitere Hürde für die Effizienz im Konzernabschlussprozess ist die Uneinheitlichkeit der Berichtsanforderungen zwischen den verschiedenen Einheiten des Unternehmens. Unterschiedliche Interpretation von Bilanzierungsrichtlinien und diverse Berichtsanpassungen führen zu Verzögerungen und Missverständnissen.

Die Lösung besteht in der konsequenten Standardisierung der Konzernvorgaben. Wenn alle Beteiligten – von der Tochtergesellschaft über die regionalen Geschäftseinheiten bis hin zur Konzernzentrale – nach denselben Regeln arbeiten, kann der Abstimmungsaufwand deutlich reduziert werden. Dies umfasst die Vereinheitlichung von:

  • Bilanzierungsrichtlinien: Konsistente Anwendung der Bilanzierungsregeln gemäß den nationalen und internationalen Standards (z.B. IFRS oder US-GAAP).
  • Reporting-Strukturen: Einheitliche Berichtsformate, die von allen Tochtergesellschaften genutzt werden, um die Konsolidierung zu erleichtern.
  • Zeitpläne: Synchronisierte Abschlusszeiträume und Berichtsdeadlines, um den Abschlussprozess zu straffen.

Durch diese Standardisierung sprechen alle Beteiligten die gleiche „finanzielle Sprache“, was die Kommunikation und Zusammenarbeit erheblich verbessert. Zudem wird die Vergleichbarkeit der Finanzdaten erhöht, was für die interne Steuerung sowie die externe Berichterstattung von großer Bedeutung ist.

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Nutzung der Automatisierung: Lassen Sie die Technik für Sie arbeiten

Ein weiterer Hebel zur Optimierung des Konzernabschlussprozesses liegt in der Nutzung von Automatisierungstechnologien. Manuelle und repetitive Aufgaben, wie die Überleitung von Einzelabschlüssen oder die Abstimmung von Intercompany-Transaktionen, sind nicht nur zeitintensiv, sondern auch anfällig für Fehler. Automatisierung kann diese Prozesse erheblich beschleunigen und die Fehleranfälligkeit minimieren.

Durch den Einsatz moderner Konsolidierungssoftware können folgende Aufgaben automatisiert werden:

  • Abstimmung von Intercompany-Transaktionen: Automatisierte Abstimmungslogiken, die Transaktionen zwischen verbundenen Unternehmen erkennen und konsolidieren.
  • Automatische Überleitung von Einzelabschlüssen: Mit Hilfe von Algorithmen können Einzelabschlüsse nach den Vorgaben des Konzernabschlusses automatisch angepasst werden.
  • Berichtserstellung: Durch die Automatisierung der Berichtsprozesse können regelmäßig standardisierte Berichte auf Knopfdruck erstellt werden, was nicht nur Zeit spart, sondern auch die Berichtsgenauigkeit erhöht.
  • Ein zusätzliches Optimierungspotenzial ergibt sich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML). Diese Technologien ermöglichen es, Anomalien in den Finanzdaten zu erkennen, potenzielle Fehlerquellen zu identifizieren und sogar Prognosen für zukünftige Entwicklungen zu erstellen.

Synergien von Integration, Standardisierung und Automatisierung

Die Integration der lokalen Abschlussprozesse, die Standardisierung der Berichtsanforderungen und der Einsatz von Automatisierungstechnologien sind keine isolierten Maßnahmen. Vielmehr entfalten sie ihre volle Wirkung in einem integrierten System, das diese drei Elemente miteinander verbindet. Wenn Unternehmen in der Lage sind, ihre lokalen Abschlussdaten automatisiert und standardisiert zu integrieren, entsteht ein nahtloser Datenfluss, der die Effizienz im gesamten Konzern erheblich steigert.

Die Vorteile dieser Synergien sind vielfältig:

  • Beschleunigung des Abschlussprozesses: Weniger manuelle Eingriffe und eine nahtlose Integration verkürzen die Zeit bis zum fertigen Konzernabschluss.
  • Verbesserte Datenqualität: Standardisierte und automatisierte Prozesse reduzieren die Fehleranfälligkeit und sorgen für konsistente Finanzdaten.
  • Erhöhte Transparenz: Echtzeit-Zugriff auf konsolidierte Daten ermöglicht eine bessere Steuerung und schnellere Entscheidungen auf Konzernebene.

Fazit

Der Weg zu einem optimierten Konzernabschlussprozess führt über die Integration der lokalen Abschlussprozesse, die Standardisierung der Berichtsanforderungen und die Nutzung moderner Automatisierungstechnologien. Unternehmen, die diese Maßnahmen ergreifen, können nicht nur den Aufwand und die Dauer des Abschlussprozesses reduzieren, sondern auch die Qualität und Transparenz ihrer Finanzdaten erheblich verbessern. In einer immer komplexer werdenden globalen Wirtschaft ist ein effizienter und transparenter Konzernabschlussprozess von entscheidender Bedeutung, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die Anforderungen der externen Berichterstattung zu erfüllen. Die Kombination aus Integration, Standardisierung und Automatisierung stellt sicher, dass der Abschlussprozess nicht länger als Last, sondern als strategisches Steuerungsinstrument wahrgenommen wird.

Dr. Kristina Strack

Associate Partner

+49 151 46620143

kristina.strack@set-mc.com

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